Logo ChemieFreunde Erkner e.V. Julius Rütgers und historische Teile seines Werks in Erkner Das berühmte Hitze-Druck-Patent Baekelands - die Geburtsurkunde des Kunststoff-Zeitalters - eine der Grundlagen moderner Technik Leo Hendrik Baekeland und sein Bakelizer
Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V. Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V. Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V.

Chemie-Geschichte

Neumann, Caspar

Kurzbiografie

Chemiker, Apotheker
11.07.1683 (Züllichau) - 20.10.1737 (Berlin)
Wirkungsort: Berlin, London

Nach dem frühen Tod seiner Eltern erhielt N. eine Apothekerausbil­dung bei einem Patenonkel in Züllichau (heute Sulechów in Polen), dessen Apotheke im benachbarten Kargowa/Unruhstadt er schon während seiner Lehre führte. 1705 wechselte er nach Berlin und bereiste als königlicher Reiseapotheker das In- und Ausland und wirkte anschließend vorallem in England. Von 1719 bis zu seinem Tod leitete er die Hofapotheke in Berlin, die er mustergültig reorganisierte und zu einer Lehr- und Forschungsstätte für Apotheker machte. Mit der Einrichtung des „Collegium medico-chirurgicum“ in Berlin wurde er 1723/24 Professor für praktische Chemie und damit der erste Pharmazeut auf einem Lehrstuhl in Deutschland. Ab 1724 wurde er in das Medizinal-Oberkollegium berufen, womit er die Aufsicht über alle preußischen Apotheken hatte.

Der hochangesehene Caspar Neumann, der nie studiert hatte, wurde ehrenhalber zum Doktor der Medizin ernannt sowie Mitglied verschiedener Wissenschaftsakademien, wie der Leopoldina, der Royal Society und der Berliner.

Neumann hatte enge Beziehungen zu zahlreichen Kollegen im In- und Ausland, in Berlin vorallem zu Georg Ernst Stahl und Johann Heinrich Pott, zu seinen bekanntesten Schülern gehörte Andreas Sigismund Marggraf.


Lesen Sie weiter:

Link Biografische Notizen
Link Quellen + Literatur
Link Interessante Links
Link Chemie in Berlin und Brandenburg
   

Caspar Neumann (1683-1737)
Caspar Neumann
(1683-1737)


 
 

Sie sind herzlich eingeladen mitzuwirken. Haben Sie Ideen zur Erweiterung oder Änderung unserer Sammlungen oder Forschungen? Dann lassen Sie uns das wissen. Nutzen Sie z. B. unser Diskussions-Forum oder eine unserer Veranstaltungen. Oder schicken Sie uns einfach eine E-Mail.

Biografische Notizen

  • 1683 - (11.07.) Caspar Neumann wird als Sohn des KaufmannsGeorg N. († 1695) und der Rosina Weichart († 1693) in Züllichau (heute Sulechów in Polen) geboren
  • 1695 - nach dem Tod seiner Eltern nimmt ihn sein Pate, der Züllichauer Apotheker Johann Romcke (1647-1723), auf und führt ihn in die Pharmazie ein
  • 1701-04 - N. führt in Kargowa/Unruhstadt als Provisor eine Apotheke seines Paten
  • 1705 - Übersiedlung nach Berlin, arbeitet kurz in der Apotheke "Zum schwarzen Adler" bei Christoph Schmedicke, tritt dann in die Berliner Hofapotheke ein
  • 1711 - durch die Gunst und ein Stipendium von König Friedrich I. ging N.  auf Bildungsreisen zur Vervollkommnung seiner chemischen Kenntnisse durch Deutschland, Holland und nach London
  • 1713 - nach dem Tod seines Gönners und seines Entlassung arbeitet N. im Labor des Chirurgen Abraham Cyprianus in London, bald hielt er dort auch Vorlesungen
  • 1716 - reist im Gefolge des englischen Königs Georg I. nach Deutschland, lernt dabei in Berlin den Mediziner Georg Ernst Stahl kennen; es folgen Reisen nach Frankreich und Italien
  • 1719 - bis zu seinem Tod leitet N. die Hofapotheke in Berlin, die er mustergültig reorganisiert und zu einer Lehr- und Forschungsstätte für Apotheker macht; er gewinnt aus dem Thymianöl das Thymol
  • 1721 - N. heiratet Cornelia Maria Hünickin, Witwe des Hof-Apothekers Conradi, die Ehe bleibt kinderlos; N. wird Mitglied der Preußischen Societät der Wissenschaften
  • 1723 - Professor für praktische Chemie am neuen Collegium medico-chirurgicum in Berlin, damit der erste Pharmazeut auf einem Lehrstuhl in Deutschland
  • 1724 - Berufung in das Medizinal-Oberkollegium damit hatte er die Aufsicht über alle preußischen Apotheken
  • 1725 - Mitglied der Royal Society in London
  • 1727 - erkennt, dass der Umschlagspunkt des Indikators mit dem Neutralisationspunkt der Säure bzw. Base zusammenfällt; in Halle zum Dr. med.h.c.
  • 1728 - Mitglied der Leopoldina
  • 1737 - (20.10.) Caspar Neumann stirbt mit 54 Jahren in Berlin
     
nach oben
 
 

Quellen (genutzt)

Literatur (Auswahl)

  • Exner, Alfred : Der Hofapotheker Caspar Neumann (1683–1737). Ein Beitrag zur Geschichte des ersten pharmazeutischen Lehrers am Collegium medico-chirurgicum in Berlin. Dissertation, Universität Berlin, 1938
  • Kessel, Christoph Heinrich: Lebens-Beschreibung D. Caspar Neumanns, in: Caspar Neumann: Chymiae medicae dogmatico experimentalis. Bd. 1, Teil 1. Johann Jacob Dendeler, Züllichau 1749
  • Ludwig, Hermann : Caspar Neumann (Biographisches Denkmal), in: Archiv der Pharmazie. Bd. 132 (1855), Heft 2, S. 209–217
     
  • Neumann, Caspar: Praelectiones seu Chemicae seu Chemia Medico-Pharmaceutica Experimentalis et Rationalis, hg. v. J. Chr. Zimmermann, 1740
  • Neumann, Caspar: Chymiae medicae dogmatico-experimentalis oder der gründlichen und mit Experimenten erwiesenen Medicinischen Chymie, hg. v. Chr. H. Kessel, 1749-55
nach oben

Interessante Links

 
       
   
zurückzurück   nach oben nach oben   
 
       
 

 
© ChemieFreunde Erkner e. V.
 
Diese Seite wurde erstellt am 17.10.2012