Chemie-Geschichte |
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Dippel, Johann ConradKurzbiografieevangelischer Theologe, Alchemist, Arzt Aus Meyers Konversationslexikon in 16 Bänden von 1888:
Dippel, Johann Konrad, Alchimist und Chemiker, geb. 10. Aug. 1673 auf dem Schloß Frankenstein unweit Darmstadt, studierte zu Gießen Theologie, hielt in Straßburg physisch-chiromantische Vorlesungen, mußte aber schuldenhalber entweichen, worauf er nach Darmstadt zurückkehrte und in seiner "Orthodoxia orthodoxorum" zu den Pietisten übertrat. Im J. 1698 begann er Medizin zu studieren, verfiel aber in alchimistische Träumereien, beschäftigte sich in Berlin 1704 bis 1707 mit der pharmazeutischen Chemie und machte großes Aufsehen mit der Erfindung seines tierischen Öls als eines Universalmittels. Abfälle von der Bereitung dieses Öls, ein Alkali, worüber dasselbe destilliert worden war, führten den Färber Diesbach in Berlin zur Entdeckung des Berliner Blaus. Wir finden D. sodann in Amsterdam als Arzt von großem Ruf, bis ihn seine Schrift "Alea belli muselmanici etc." nötigte, nach Altona zu entfliehen, wo er sich als dänischer Kanzleirat so unklug über die Regierung äußerte, daß er 1719 seiner Würden entsetzt und bis 1726 auf Bornholm gefangen gehalten wurde. 1727 gewann er als Arzt Eingang am schwedischen Hofe, verscherzte sich aber auch diese Stellung durch sein Einmischen in politische Händel und seine theologischen Schriften. Er starb 25. April 1734 auf dem Schloß Wittgenstein, nachdem er die letzten Jahre zum Teil in Berleburg verlebt hatte. Seine Träumereien abgerechnet, war er einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit und ein Vorläufer der Aufklärung. Bekämpfte er die kirchlichen Dogmen, so setzte er doch das Wesen der Religion in Liebe und Selbstverleugnung. Sie sind herzlich eingeladen mitzuwirken. Haben Sie Ideen
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