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Richter, Jeremias Benjamin
Kurzbiografie
Chemiker, Ingenieur, Mathematiker
10.03.1762 (Hirschberg/Schlesien) - 04.05.1807* (Berlin)
Wirkungsort: Berlin
*Auch der 04.04. und 14.04.1807 werden in der Literatur als Todestag genannt.
Richter führte die Mathematik in die Chemie ein und begründete die Stöchiometrie. Die in seinem 1792/93 erschienenen Werk Anfangsgründe der Stöchiometrie oder Messkunst chemischer Elemente formulierten Lehrsätze bilden die Grundlage des Gesetzes der Proportionaliät oder der Verbindungsgewichte. Aus der quantitativen Analyse von Salzen, in denen bestimmte Säuremengen entsprechende Basismengen zugeordnet wurden, leitete er das Gesetz der äquivalenten Proportionen her. Aufgrund der Bezeichnungen in den Verbindungsgewichten ordnete Richter Alkali- und Erdalkalimetalle in eine arithmetische Reihe.
Richter promovierte in Königsberg bei I. Kant (1724-1804). Er wandte in seiner Dissertation erstmals die Mathematik auf die Chemie an. Von 1798 bis zu seinem Tode arbeitete Richter als Chemiker an der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin.
Quelle: Chemiker
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Biografische Notizen
- 1762 - (10.03.) Jeremias Benjamin Richter wird im schlesischen Hirschberg (heute Jelenia Góra, Polen) als Sohn eines Kaufmanns geboren
- 1778 - Abschluss des Gymnasiums, Eintritt in das preußische Ingenieurkorps
- 1785-89 - Studium der Philosophie und Mathematik in Königsberg, u. a. bei Immanuel Kant (1724-1804)
- 1789 - Promotion in Königsberg mit der Schrift "De Usu Matheseos in Chymia" (etwa: Über den Nutzen der Mathematik in der Chemie), Dr. phil.
- 1789-94 - Landmesser, Gutachter, Instrumentenbauer, Übersetzer chemischer Literatur in Schlesien
- 1791 - Richter formuliert sein "Neutralitätsgesetz" (heute "Gesetz der äquivalenten Proportionen") in "Über die neueren Gegenstände der Chemie"
- 1792/93 - Richters Werk "Anfangsgründe der Stöchiometrie oder Messkunst chemischer Elemente" erscheint
- 1794 - Bergsekretär beim Oberbergamt in Breslau
- 1796 - Bergprobirer* beim Oberbergamt in Breslau
- 1796 - auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- 1800 - Assessor der Bergwerks- und Hüttenadministration in Berlin und Arcanist* der Königlichen Porzellanmanufaktur
- 1807 - (04.05.) Jeremias Benjamin Richter stirbt, in seiner wissenschaftlichen Bedeutung von seinen Zeitgenossen weitgehend unerkannt, mit nur 45 Jahren in Berlin
- 1841 - erst Germain Henri Hess (1802-1850) macht auf die Arbeiten Richters und deren Bedeutung aufmerksam (in: Journal für praktische Chemie 24, 1841, S. 420-38)
*Bergprobirer: svw. wie Bergwardein, der den Gehalt der von einer Grube gelieferten Erze ermittelt (nach: Pierer's
Universal-Lexikon, 4. Aufl., Altenburg 1857 ff.)
**Arcanist/Arkanist: früher Chemiker, der in industriellen Betrieben allein mit den Geheimnissen der Fabrikation etc. vertraut war (nach: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905 ff.)
Quellen (genutzt)
- Ladenburg, Albert: Richter, Jeremias Benjamin, in: Allgemeine Deutsche Biographie. Bd. 28, Leipzig 1889, S. 466 f.
- Büttner, Stefan: Richter, Jeremias Benjamin, in: Neue Deutsche Biographie Bd. 21, Berlin 2003, S. 532-533
- Wikipedia: Richter, Jeremias Benjamin; eingesehen am 28.02.2012
Literatur (Auswahl)
- Richter, Jeremias Benjamin: Über die neueren Gegenstände der Chymie, Breßlau und Hirschberg, 1791-1801
- Richter, Jeremias Benjamin: Anfangsgründe der Stöchyometrie oder Moßkunst chymischer Elemente, 3 T., Hildesheim 1792-94
Interessante Links
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Jeremias Benjamin Richter
(1762-1807)
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