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Chemie-Geschichte

Ruff, Otto

Kurzbiografie

Chemiker
30.12.1871 (Schwäbisch-Hall) - 17.09.1939 (Breslau)
Wirkungsorte: Berlin, Breslau, Danzig

Ruff begann in Berlin mit organisch-präparativen Arbeiten und fand 1898 den nach ihm benannten oxidativen Zuckerabbau. 1902 wandte er sich seinem in der Folgezeit wichtigsten Forschungsgebiet zu, der Fluorchemie. Er synthetisierte und charakterisierte zahlreiche Fluorverbindungen, darunter bis dahin unbekannte Verbindungen wie Trifluorsilan, Arsenpentafluorid, Stickstoffoxifluorid sowie Molybdän- und Uraniumhexafluorid. Nachdem es ihm gelungen war, aus Fluss­spat feuer- und fluorfeste Gefäße zu brennen, konnte er die Fluoride der Platinmetalle und zahlreiche bis dahin nicht zugängliche Verbin­dungen mit Stickstoff, Sauerstoff und den Halogenen synthetisieren. So fand er auch das Hexafluoroazomethan und das Trifluornitroso­methan.

Nach einer Apothekerausbildung und anschließender Tätigkeit als Apothekergehilfe in mehreren europäischen Städten studierte Ruff 1894-1897 an der Universität Berlin Chemie. 1895 wurde er Assistent bei E. Fischer und promovierte 1897. Er arbeitete weiterhin als Assistent an der Universität Berlin. 1901 habilitierte er sich und erhielt eine Privatdozentur. 1902 wurde er Professor und Abteilungsvorstand am Ersten Chemischen Institut der Universität Berlin. 1904 wurde er Professor für Anorganische Chemie und Technologie an der neu gegründeten Technischen Hochschule (TH) Danzig. 1916 übernahm er die Professur für Anorganische Chemie an der TH Breslau.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


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Otto Ruff (1871-1939)
Otto Ruff
(1871-1939)

 

Biografische Notizen

  • 1871 - (30.12.) Karl Otto Ruff wurde als Sohn des Ingenieurs und Eisenbahnrats Wilhelm Ruff und dessen Ehefrau Emilie, geb. Dieterich, in Schwäbisch Hall (Württemberg) geboren
  • 1889 - Abitur am Gymnasium Schwäbisch Hall
  • 1889-91 - Apothekerlehre bei Apotheker Voegelen in der Neckar­apotheke in Stuttgart, daneben Besuch von Chemievorlesungen von Carl Magnus v. Hell (1849-1926) an der TH Stuttgart
  • 1891 - Gehilfenexamen in Stuttgart
  • 1891-94 - vorgeschriebene dreijährige Tätigkeit als Apotheker­gehilfe in verschiedenen Apotheken Deutschlands, der Schweiz und Englands
  • 1894 - Studium der Pharmazie/Chemie an der Berliner Universität
  • 1896 - Staatsexamen als Apotheker
  • 1897 - Promotion bei Oskar Piloty, anschließend bei ihm Assis­tent an Emil Fischers I. Chemischen Institut der Universität Berlin
  • zunächst Arbeit im Bereich der organischen Chemie
  • 1898 - findet eine Methode zum oxidativen Abbau von Zuckern, der Ruff-Abbau trägt seinen Namen
  • 1901 - Habilitation
  • 1902 - in Berlin Hochzeit mit Meta, Tochter des Apothekers Wilhelm Richter und der Elisabeth Nippe; sie bekommen drei Kinder, Maja, Wolfram und Isolde
  • 1902 - Ferienpraktikum in Leipzig im Institut von Wilhelm Ostwald (1853-1932)
  • 1902 - Wechsel zur anorganischen Chemie mit seiner Ernennung zum Vorstand der Anorganischen Abteilung des neuen chemischen Instituts in der Hessischen Straße durch Fischer; Arbeiten über Halogenschwefelverbindungen
  • 1903 - Professorentitel
  • 1904 - Ruf als Professor für anorganische Chemie an die neu gegeründete TH Danzig
  • findet sein Hauptforschungsgebiet, die Chemie des Fluors; daneben auch bemerkenswerte Beiträge zur Hochtemperatur­chemie, wie Versuche zur Diamantsynthese
  • 1916 - Professor für Chemie an der Universität Breslau, Direktor des Instituts für Anorganische Chemie
  • 1926 - Dr.-Ing. E. h. (TH Dresden)
  • 1930 - Liebig-Denkmünze des Vereins Deutscher Chemiker
  • 1931 - Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften
  • 1933 - Mitglied der Leopoldina zu Halle
  • 1933-35 - Vizepräsident der Deutschen Chemischen Gesellschaft
  • 1934 - Korrespondierendes Mitglied der Akademie National de Farmacia in Madrid
  • 1937 - Emeritierung
  • 1939 - am 17.09. - wenige Tage nach Kriegsbeginn - stirbt Otto Ruff in Breslau im 68. Lebensjahr
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Quellen (genutzt)

Werke (Auswahl)

  • ausführliches Werkverzeichnis in: Hückel, 1940 (vgl. unten Literatur)
  • Ruff, Otto: Über einige neue Fluoride, in: Chem. Ber., 1909, 42 (1), S. 492-497
  • Ruff, Otto, Heinzelmann, Alfred: Über das Uranhexafluorid, in: Zeitschrift für anorganische Chemie, 1911, 72 (1), S. 63-84
  • Ruff, Otto: Ueber die Herstellung feuerfester Gegenstände für Temperaturen über 2000° in Oefen mit reduzierender Atmosphäre, Berlin 1914
  • Ruff, Otto: Ueber das Verhalten von Kohlenstoff gegen Mangan, Nickel, Eisen und Kobalt, Berlin 1918
  • Ruff, Otto: Die Chemie des Fluors, Berlin 1920
  • Ruff, Otto: Einführung in das chemische Praktikum. Für Studierende der Chemie, Hüttenkunde und des höheren Lehramis (Oberstufe), Leipzig 1926
  • Ruff, Otto: Mein Weg zur Fluorchemie: Chem. Ztg. 61 (1937), S. 6-7

Literatur (Auswahl)

  • Hückel, Walter: (Nachruf) Otto Ruff 30.12.1871-17.9.1939, in: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft 73 (12), 1940, S. 125-156
  • Sokolowska, Teresa u. Piosik, Romuald: Otto Ruff und Alfred Wohl. Professoren der 1904 gegründeten Königlichen Technischen Hochschule zu Danzig, CHEMKON 11 (2), 2004, S. 76-78
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Interessante Links

  • Department of Inorganic Chemistry, Chemical Faculty, Gdansk University of Technology: Heads of Department of Inorganic Chemistry since 1904, Otto Ruff (1871–1939)
 
       
   
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Diese Seite wurde erstellt am 10.09.2014