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Schrauth, Walther
Kurzbiografie
Chemiker, Industriemanager
20.02.1881 (Magdeburg) - 01.05.1939 (Rodleben)
Wirkungsorte: Berlin, Rodleben
Schrauth beschäftigte sich zunächst mit quecksilberhaltigen desinfizierenden Seifen. Seine daraus abgeleiteten Patente wurden von den Farbwerken Elberfeld übernommen und erwiesen sich von grundlegender Bedeutung für spätere Schädlingsbekämpfungsmittel. In Rodleben gelang es Schrauth in engem Kontakt mit W. Normann, die Hochdruckhydrierung von Fettsäureestern zu Fettalkoholen zu realisieren. Damit war die industrielle Rohstoffbasis zur Gewinnung von Fettalkoholsulfaten gegeben, die als Tenside auch in modernen Waschmitteln eingesetzt werden. Das erste Waschmittel mit einem Alkylsulfat als Waschgrundstoff kam unter der Handelsbezeichnung FeWa auf den Markt.
Nach dem Studium der Chemie in München und der Promotion in Berlin war Schrauth Privatdozent am Berliner Chemischen Institut. Das Reichsmarineamt beauftragte ihn 1916 mit dem Bau und der Leitung der Tetralin-Werke in Rodleben bei Roßlau. 1922 wurde er Vorstandsmitglied der Riedel AG in Berlin, 1927 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hydrierwerke AG in Berlin, die sich mit der Hydrierung von Steinkohlenteerfolgeprodukten befassten. Ab 1924 lehrte er als Professor an der Berliner Universität, ab 1933 an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg.
Quelle: Chemiker von A-Z ...
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Biografische Notizen
- 1881 - am 20.02.* (andere Quellen geben den 20.01. an) wird Heinrich Adolph Walther Schrauth als Sohn eines Kaufmanns in Magdeburg geboren
- Abitur am Gymnasium des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg
- ab 1902 - Studium der Chemie und Physik in München und Berlin
- 1906 - 22.12.: Promotion Über das Verhalten einiger Diketopiperazine gegen Alkali. Darstellung von Tyrosyltyrosin und Tyrosylglycin in Berlin, anschließend Assistenz und Habilitation dort
- 1915 - Privatdozent für Chemie am Chemischen Institut der Universität Berlin
- 1916 - Bau und Leitung der Tetralin-Werke in Rodleben bei Roßlau im Auftrag des Reichsmarineamtes
- 1922 - Vorstandsmitglied der Riedel AG in Berlin
- 1924 - außerordentlicher Professor an der Universität Berlin
- 1927 - Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hydrierwerke AG in Berlin (Hydrierung von Steinkohlenteerfolgeprodukten)
- 1933 - Honorarprofessor
an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg
- 1939 - 01.05.: Walther Schrauth stirbt im 58. Lebensjahr "in Rodleben, nachdem er die Festansprache in seinem Werk Deutsche Hydrierwerke gehalten hatte"*
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Walther Schrauth
(1881-1939)
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Quellen (genutzt)
- Chemiker von A-Z ...
- *freundliche Auskunft eines Großneffen von Walter Schrauth vom 05.01.2019, der im Besitz
diverser Unterlagen und Erinnerungen der Familie ist
- Werchan, Hans: Schrauth, Heinrich Adolph Walther; in: Magdeburger Biographisches Lexikon, Universität Magdeburg, Stand 2004
Literatur (Auswahl)
- Schrauth, Walther: Über das Verhalten einiger Diketopiperazine gegen Alkali. Darstellung von Tyrosyltyrosin und Tyrosylglycin, Diss., Berlin 1906
- Fischer, Emil/Schrauth, Walther: Ausspaltung von Diketopiperazinen und Dipeptide des Tyrosins, Justus Liebig's Annalen der Chemie, Vol. 354, Issue 1, 1907, pp. 21-38
- Schrauth, Walther/Schoeller, Walter/Struensee, Richard: Über einige komplexe Quecksilberverbindungen des zimtsauren Methyls und der Zimtsäure, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 43, Issue 1, 1910, pp. 695-699
- Schrauth, Walther/Schoeller, Walter: Über die Desinfektionskraft komplexer organischer Quecksilberverbindungen, Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten, Vol. 66, Issue 1, 1910, pp. 497-504
- Schrauth, Walther/Schoeller, Walter/Struensee, Richard: Über einige komplexe Quecksilberverbindungen des zimtsauren Methyls und der Zimtsäure, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 44, Issue 1, 1911, pp. 1048-1057
- Schoeller, Walter/Schrauth, Walther/Goldacker, Paul: Synthese von mercurierten α-Anilidofettsäuren, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 44, Issue 2, 1911, pp. 1300-1312
- Schrauth, Walther/Schoeller, Walter/Struensee, Richard: Über Ätherverbindungen der β-Phenyl-hydracrylsäure (β-Phenyl-β-oxypropionsäure), Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 44, Issue 2, 1911, pp. 1432-1436
- Schrauth, Walther/Bauerschmidt, Hellmuth: Über Quecksilberverbindungen der Pyrazolon-Reihe. Ein Beitrag zur Lösung des Substitutionsproblems, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 47, Issue 3, 1914, pp. 2736-2748
- Schrauth, Walther: Die medikamentösen Seifen, Berlin 1914
- Schrauth, Walther: (mit Carl Deite): Handbuch der Seifenfabrikation 1917, 61926
- Schrauth, Walther/Geller, Hanno: Über die Darstellung von β-Oxy-α-Aminosäuren aus Olefincarbonsäuren, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 55, Issue 8, 1922, pp. 2783-2796
- Schrauth, Walther: Über Hydrierte Polycyclische Verbindungen, Zeitschrift für Angewandte Chemie, Vol. 35, Issue 86, 1922, pp. 617-618
- Schrauth, Walther: Chemische Technologie als Examensfach, Zeitschrift für Angewandte Chemie, Vol. 35, Issue 12, 1922, pp. 71-72
- Schrauth, Walther: Über die technische Herstellung und Verwendung hydrierter organischer Verbindungen, Zeitschrift für Angewandte Chemie, Vol. 35, Issue 5, 1922, pp. 25-29
- Schrauth, Walther: Über das Lignin, Zeitschrift für Angewandte Chemie, Vol. 36, Issue 21, 1923, pp. 149-152
- Schrauth, Walther: Hochdruckhydrierung und Fettchemie, Angewandte Chemie, Vol. 46, Issue 27, 1933, pp. 459-461
- Schrauth, Walther/Wege, Wilhelm/Danner, Fritz: Über hydrierte polycyclische Ringsysteme, I. Mitteilung: Über die Hydrierung des Phenols und die hierbei entstehenden Nebenprodukte, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 56, Issue 1, 1923, pp. 260-268
- Schrauth, Walther/Görig, Kurt: Über hydrierte polycyclische Ringsysteme, II. Mitteilung; Über die Stereoisomerie des Bicyclohexans, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 56, Issue 8, 1923, pp. 1900-1906
- Schrauth, Walther/Görig, Kurt Über hydrierte polycyclische Ringsysteme, III. Mitteilung: Über das Perhydro-9.10-benzophenanthren, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 56, Issue 8, 1923, pp. 2024-2027
- Schrauth, Walther/Quasebarth, Kurt: Über die Kondensation cyclischer Hexene mit Phenol. (Ein Beitrag zur chemischen Struktur des Lignins.), Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 57, Issue 5, 1924, pp. 854-858
- Schrauth, Walther/Wege, Wilhelm: Notiz über den Cyclohexyläther, Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 57, Issue 5, 1924, p. 858
- Schrauth, Walther: Der Chemiker: der Nahrungsmittelchemiker, 1937, 61941
Interessante Links
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