Logo ChemieFreunde Erkner e.V. Julius Rütgers und historische Teile seines Werks in Erkner Das berühmte Hitze-Druck-Patent Baekelands - die Geburtsurkunde des Kunststoff-Zeitalters - eine der Grundlagen moderner Technik Leo Hendrik Baekeland und sein Bakelizer
Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V. Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V. Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V.

Chemie-Geschichte

Wichelhaus, Hermann

Kurzbiografie

Chemiker
08.01.1842 (Elberfeld) - 28.02.1927 (Heidelberg)
Wirkungsorte: Berlin

Carl Hermann Wichelhaus studierte in Bonn, Göttingen und Gent (bei Kekulé) Chemie. In Heidelberg promovierte er 1863. Weitere Studien folgten in Paris, London und den USA. Nach seiner Rückkehr zog er nach Berlin, wo er ein Privatlaboratorium einrichtete, sich 1867 habilitierte und Privatdozent wurde. 1871 wurde er außerordentlicher Professor an der Berliner Universität und übernahm die Lehrveranstaltungen des verstorbenen G. Magnus in chemischer Technologie. Daraus entwickelte er das erste Technologische Institut an einer deutschen Universität.

Wichelhaus gehörte 1867 zu den Begründern und Organisatoren der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin. Langjährig war er deren Sekretär und bis 1883 Redakteur der "Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft", einer der einflussreichsten chemischen Fachzeitschriften.


Sie sind herzlich eingeladen mitzuwirken. Haben Sie Ideen zur Erweiterung oder Änderung unserer Sammlungen oder Forschungen? Dann lassen Sie uns das wissen. Nutzen Sie z. B. unser Diskussions-Forum oder eine unserer Veranstaltungen. Oder schicken Sie uns einfach eine E-Mail.

Biografische Notizen

  • 1842 - C/Karl Hermann Wichelhaus wird in Elberfeld (heute Wuppertal) geboren
  • seine Eltern waren wahrscheinlich:
    • Benjamin Friedrich Wichelhaus (1801-1886) Teilhaber des Bankhauses "J. Wichelhaus P. Sohn" in Elberfeld
    • Emilie Elisabeth de Weerth (1810-1847), Tochter von Peter de Weerth (1767-1865) deutscher Kaufmann und Großgrundbesitzer (vgl. u.a.: ancestry)
  • 1860 - Abitur am Gymnasium in Elberfeld
  • 1860 - ab Sommersemester Studium der Chemie in Bonn, Göttingen und Heidelberg
  • 1863 - Dissertation über Meteoreisen in Heidelberg mit "summa cum laude"
  • weitere Studien in Gent (Kekulé), Paris, London und "Amerika"
  • nach Rückkehr Einrichtung eines Privatlabors in Berlin
  • 1867 - Habilitation an der Berliner Universität, Privatdozent
  • 1871 - außerordentlicher Professor, übernimmt die Lehrveranstaltungen des verstorbenen G. Magnus für chemische Technologie - daraus entwickelt W. das erste Technologische Institut an einer deutschen Universität
  • 1871 - Berufung durch die Technische Deputation für Gewerbe im Königreich Preußen, ab 1872 beamtetes Mitglied
  • 1873 - Organisator der Ausstellung der DChG auf der Wiener Weltausstellung
  • 1870er - im Auftrag des Reichskanzler-Amtes Errichtung einer "Versuchsanstalt des Reiches für Zucker-Raffination" in Charlottenburg
  • 1877-80 - Angehöriger des neugegründeten preußischen Patentamtes
  • Forschungsschwerpunkte:
    • "Einführung der Alkalischmelze der Sulfonsäuren in die Technik ...
    • Zucker-Raffination ...
    • Verhütung von Verunreinigung öffentlicher Wasserläufe durch Abwässer der Sulfitzellstoff-Fabriken und später der Kaliindustrie" (nach: Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. 1927, Nr. 4, S. 61)
  • zahlreiche Veröffentlichungen zu seinen Forschungen, zur chemischen Technologie und Chemiker-Ausbidung
  • 1900 - Leiter einer historischen Sammlung auf der Pariser Weltausstelllung
  • 1902/03 - Mitorganisator für den 5. Internationalen Kongress für angewandte Chemie in Berlin (2.-8.6.1903), während des Kongresses leitet er die Sektion "Organische Präparate inklusive Teerprodukte"
  • 1913-16 - Vorsitzender der Kaliabwässer-Kommission
  • 1921 - Emiritierung von Prof. Hermann Wichelhaus, seinen Ruhestand verlebt er in Heidelberg
  • 1927 - Hermann Wichelhaus stirbt am 28. Februar 1927 mit 85 Jahren in Heidelberg, er wird in seinem Geburtsort Elberfeld beigesetzt
     
  • Ehrungen: Hermann Wichelhaus werden u.a. der Titel "Geheimer Regierungsrat" und der Königliche Kronenorden III. bzw. II. Klasse verliehen

nach oben

Quellen (genutzt)

  • Nachruf, in: Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, 1927, Nr. 4, S. 59-62.
  • Familie Benjamin Friedrich Wichelhaus, in: ancestry

Literatur (Auswahl)


  • Wichelhaus, Hermann: Wirtschaftliche Bedeutung chemischer Arbeit, Braunschweig 1893.
  • Ders.: Populäre Vorlesungen über chemische Technologie, Berlin 1902.
  • Ders.: Vorlesungen über chemische Technologie, 1906; 3. umgearb. und verm. Aufl., Dresden 1912.
  • Ders.: Technologie für Chemiker und Juristen an deutschen Universitäten, Angewandte Chemie, Vol. 21, 1908, S. 2-6.
  • Ders.: Organische Farbstoffe - Ergänzung der Vorlesungen über chemische Technologie, Dresden 1909.
  • Ders.: Sulfurieren, Alkalischmelze der Sulfosäuren, Esterifizieren, Leipzig 1911.
  • Ders.: Der Stärkezucker : Chemisch und technologisch behandelt, Leipzig 1913.
  • Ders.: Emil Fischer’s Verdienste um die Deutsche Chemische Gesellschaft, Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Vol. 52, 1919, S. 129-132
     
  • J. C. Poggendorff’s biographisch-literarisches Handwörterbuch für Mathematik, Astronomie, Physik mit Geophysik, Chemie, Kristallographie und verwandte Wissensgebiete, Vol. VI: 1923-31, Teil IV: S-Z, Berlin 1940, S. 287
nach oben

Interessante Links


Lesen Sie weiter:

Link Biografische Notizen
Link Quellen + Literatur
Link Interessante Links
Link Chemie in Berlin und Brandenburg
   


Hermann Wichelhaus
(1842-1927)

       
   
zurückzurück   nach oben nach oben   
 
       
 

 
© ChemieFreunde Erkner e. V.
 
Diese Seite wurde erstellt am 30.12.2016