Logo ChemieFreunde Erkner e.V. Julius Rütgers und historische Teile seines Werks in Erkner Das berühmte Hitze-Druck-Patent Baekelands - die Geburtsurkunde des Kunststoff-Zeitalters - eine der Grundlagen moderner Technik Leo Hendrik Baekeland und sein Bakelizer
Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V. Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V. Freundeskreises Chemie-Museum Erkner e. V.

Chemie-Geschichte

Straßmann, Fritz

Kurzbiografie

Chemiker
22.02.1902 (Boppard/Rheinland) - 22.04.1980 (Mainz)
Wirkungsorte: Berlin, Mainz

Als Mitarbeiter O. Hahns entdeckte Straßmann 1938 die Kernspaltung des Urans. Er forschte und beschäftigte sich mit künstlichen radioak­tiven Isotopen und Methoden der geologischen Altersbestimmung und hatte nach 1945 erheblichen Anteil am Aufbau des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz und am Aufbau der Universitätsinstitute der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Er setzte sich für die friedliche Nutzung der Kernenergie ein und war einer der Unterzeichner der Göttinger Erklärung von 1957.

Straßmann studierte Chemie an der Technischen Hochschule Hannover, wo er 1929 promovierte. Daraufhin bekam er ein Stipendium am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin-Dahlem, wo er unter O. Hahns und Lise Meitners (1878-1968) Anleitung forschen konnte. 1946 wurde er ohne Habilitation, die ihm als Jude [vgl. Korrektur unten!] nach 1933 verwehrt war, zum Professor an der Universität Mainz ernannt. 1946-1953 leitete er das Max-Planck-Institut für Chemie, bevor er sich ganz der Universitätsarbeit widmete.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


Biografische Notizen

  • notwendige Korrektur: In der obigen Kurzbiografie wird S. als Jude genannt, was offensichtlich ein Irrtum ist. Das zeigt neben seinem möglichen Verbleib am KWICh auch der Ehrentitel eines "Gerechten unter den Völkern" (vgl. unten: 1985), der von einem jüdischen Kommitee verliehen wird, um nichtjüdische Personen zu bezeich­nen, die ihr Leben dafür einsetzten, um Juden vor dem nationalsozialistischen Holocaust zu retten.
    Straßmanns Beschränkungen ab 1933 sind wohl eher auf seine politische Haltung zurückzuführen.

  • 1929-1944 - S. lebt in Berlin
  • 1929-32 - S. ist Stipendiat am KWICh in Dahlem, anschließend arbeitet er dort unbezahlt
  • ab 1933 - S. tritt aus Protest aus der nun gleichgeschalteten GDCh aus und weigert sich auch, der NSDAP beizutreten, was sein weiteres Fortkommen unter der NS-Diktatur behindert
  • 1935 - Anstellung als Assistent dort
  • 1966 - S. erhält mit Hahn und Meitner den Enrico-Fermi-Preis
     
  • Seit 1984 verleiht die GDCh den "Fritz-Straßmann-Preis" der Fachgruppe Nuklearchemie
  • 1985 - posthume Vergabe des Titels "Gerechter unter den Völkern" an Fritz Straßmann (er hatt mit seiner Frau im Frühjahr 1943 in ihrer Wohnung in Berlin eine Jüdin zwei Monate verborgen gehalten, die die NS-Diktatur überlebte)
nach oben

Quellen

Literatur

  • Krafft, Fritz: Im Schatten der Sensation. Leben und Wirken von Fritz Straßmann, Weinheim, 1981
  • Brommer, Peter und Günter Herrmann: Fritz Straßmann (1902-1980). Mitentdecker der Kernspaltung. Inventar des Nachlas­ses und Kommentierung der Versuche zur Kernspaltung. Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Koblenz, Band 95, 2001
nach oben

Interessante Links


Lesen Sie weiter:

Link Biografische Notizen
Link Quellen + Literatur
Link Interessante Links
 
Link Chemie in Berlin und Brandenburg
   
Klick: Foto von F. Straßmann
Straßmann, Fritz
(1902-1980)
Ein Foto finden Sie beim M.-Planck-Institut Mainz
       
   
zurückzurück   nach oben nach oben   
 
       
 

 
© ChemieFreunde Erkner e. V.
 
Diese Seite wurde erstellt am 14.04.2007