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Hahn, Otto
Kurzbiografie
Nobelpreis für Chemie 1944
Chemiker
08.03.1879 (Frankfurt/M.) - 28.07.1968 (Göttingen)
Wirkungsort: Berlin
Bei der Bestrahlung von Uranium und Thorium mit Neutronen erhielten Hahn und sein Assistent F. Straßmann (1902-1980) statt des erwarteten Radiumisotops Barium. Damit hatten sie 1938 die Kernspaltung entdeckt. Für diese Leistung erhielt Hahn 1944 den Nobelpreis für Chemie. Weitere Ergebnisse seiner Forschungsarbeit waren die Entdeckung des Mesothoriums, ein radioaktives Zwischenglied der Thorium-Zerfallsreihe und der fundamentale Nachweis des radioaktiven Rückstoßes bei der Aussendung von Alphastrahlen.
Nach Studienaufenthalten bei Sir W. Ramsay (1852-1916) in London und E. Rutherford (1871-1937) in Montreal kam Hahn 1906 nach Berlin, wo er sich im Chemischen Institut ein radiochemisches Labor einrichten ließ. Ab 1912 arbeitete er zusammen mit Lise Meitner (1878-1968) im Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin-Dahlem. 1946-1960 stand Hahn der Max-Planck-Gesellschaft vor.
Quelle: Chemiker
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Biografische Notizen
- eine ausführliche Chronologie finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (Verleihung der Otto-Hahn-Friedensmedaille): "Prof. Dr. Otto Hahn: Zeittafel" [Nicht mehr abrufbar!]
- 1898/99 - Hahn studiert u.a. bei A. Baeyer in München
- 1906 - nach seinen Tätigkeiten in London und Montreal wird H. Mitarbeiter bei E. Fischer in der sog. "Holzwerkstatt" des Chemischen Instituts der Universität Berlin
- 1907 - Habilitation an der Universität Berlin (1910 Prof.); H. lernt L. Meitner kennen, langjährige Zusammenarbeit
- 1912 - Gründung des Kaiser-Wilhelm-lnstituts für Chemie in Berlin-Dahlem, H. wird Leiter der Abteilung für Radioaktivität
- 1915/16 - Kriegseinsatz in der von F. Haber geleiteten Spezialtruppe für den Gaskampf
- Ende 1916 - Rückkehr nach Berlin zur Fortsetzung der Arbeit am KWICh
- 1924 - H. wird II. Direktor des KWICh (ab 1928/29 Direktor) und Mitglied der Akademie der Wissenschaften
- 1929 - F. Straßmann wird Stipendiat am KWI, Zusammenarbeit mit O. Hahn und L. Meitner
- 1933 - H. leitet kommissarisch das KWI für Physikalische Chemie (erzwungener Rücktritt Habers), verweigert aber Eintritt in die NSDAP
- 1944 - Verlegung des KWICh nach Tailfingen (Württemberg) nach Zerstörung durch Bombenangriff
- 1945 - H. wird mit neun deutschen Physikern durch alliierte Spezialeinheiten verhaftet und in Farmhall, England interniert (bis Januar 1946)
Atombombenabwürfe - H. fühlt sich wegen seiner Entdeckungen mitverantwortlich für diese Tragödie und beginnt sein Engagement gegen den Einsatz der Kernenergie für militärische Zwecke
- 1946 - Überreichung des Nobelpreises für Chemie 1944
- 1948-60 Gründungspräsident der Max-Planck-Gesellschaft (Nachfolgeorganisation der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft)
Quellen
Literatur
- die sehr umfangreiche Literatur von und über Otto Hahn kann hier nicht annähernd aufgezeigt werden, einen Überblick gibt: Wikipedia
- Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek: Otto Hahn
Interessante Links
- Website des Nobelpreiskommitees:
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