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Wöhler, Friedrich (1800-1882)
Kurzbiografie
Chemiker, Mediziner
31.07.1800 (Eschersheim/b. Frankfurt/M.) - 23.09.1882 (Göttingen)
Wirkungsorte: Berlin, Göttingen, Kassel, Stockholm
Besonders bekannt wurde Wöhler durch die Harnstoffsynthese aus Ammoniumcyanat, mit der erstmals die Schranke zwischen Organischer und Anorganischer Chemie überschritten wurde. Auch die erstmalige Herstellung von Aluminium und seine Arbeiten über Silicium sind von großer Bedeutung.
Mit J. v. Liebig (1803-1873) führte er Arbeiten über Cyansäure und Bittermandelöl durch, die für die Isomerie und die Radikaltheorie wichtig waren.
Wöhler wirkte auch als Lehrer und Autor, gemeinsam mit Liebig gab er das Handwörterbuch der Chemie heraus.
Wähler studierte Medizin in Marburg und Heidelberg. Er promovierte 1823 zum Dr. med. und wandte sich danach der Chemie zu. 1823/24 arbeitete er bei J. Berzelius (1779-1848) in Stockholm.
1825-1831 unterrichtete er an der neugegründeten Gewerbeschule in Berlin und 1828 wurde er zum Professor ernannt.
1831 siedelte er nach Kassel über, wo er als Lehrer an der Gewerbeschule tätig war. Danach lehrte er ab 1836 als Professor Für Chemie und Pharmazie in Göttingen.
Zahlreiche bekannte Chemiker gingen aus seiner Schule hervor, so A. Kolbe (1818-1884), R. Fittig (1835-1910) und F. K. Beilstein (1838-1906). Mit J. v. Liebig verband ihn eine lange Freundschaft mit wissenschaftlichem Austausch.
Quelle: Chemiker
von A-Z ...

Biografische Notizen
- deutscher Mediziner und Chemiker
- 31. Juli 1800 - in Eschersheim (bei Frankfurt a. M.) geboren
- studierte zunächst Medizin in Marburg und Heidelberg, später auch Chemie
- 1823/24 - promoviert bei Jöns Jakob von Berzelius in Stockholm
- 1825-31 - Dozent an der 1824 gegründeten städt. Berliner Gewerbeschule, Niederwallstraße 12 (MItte), nicht identisch mit der oft auch so genannten, 1821 von Beuth gegründeten Technischen Schule in der Klosterstraße 36 (Mitte)
- 1828 - zum Professor ernannt
- 1829 - Wöhler teilt seinem ehemaligen Lehrer Berzelius in Stockholm in einem Brief die Einrichtung seines neuen Laboratoriums an der Berliner Gewerbeschule mit
- 1831 - nach dem Ausbruch der Cholera in Berlin wechselt W. nach Kassel an eine Gewerbeschule
- 1836 - Ordinarius für Pharmazie und Generalinspektor des Apothekenwesens an der Universität Göttingen
- Forschungen u.a. über Harnsäure, Bittermandelöl und das Radikal der Benzoesäure (mit Justus von Liebig)
- 1827- erstmalige Isolierung von Aluminium und
- 1828 - von Beryllium in reiner Form, später auch Silicium und Bor
- 1828 - erstmals Synthese einer organischen Verbindung (Harnstoff)
aus einer anorganischen (Ammoniumcyanat)
- um 1829 - entwickelt heute noch gebräuchlich Methode zur Herstellung von Phosphor
- um 1868 - Herstellung von Acetylen aus Calciumcarbid
- schrieb mehrere Lehrbücher über organische und anorganische Chemie
- ab 1838 - Herausgeber der Annalen für Chemie und Pharmacie (gemeinsam mit Liebig)
- 23. September 1882 - in Göttingen gest.
Quellen:
- Brockhaus multimedial 2000
- Microsoft Encarta 2004
- Chemiker von A-Z. Eine biografisch-lexikalische Übersicht über die Chemie und ihre bedeutendsten Vertreter in Ostdeutschland, Berlin 2003

Interessante Links

Literaturhinweise (Auswahl)
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