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Chemie-Geschichte

Laue, Max von

Kurzbiografie

Nobelpreis für Physik 1914
Physiker
09.10.1879 (Pfaffendorf/Koblenz) – 24.04.1960 (Berlin)
Wirkungsorte: Berlin, Frankfurt/M., Göttingen, München, Zürich

Laue erklärte 1912 die Röntgenstrahlinterferenzen an Kristallen und begründete damit die Röntgenstrukturanalyse. Die Interferenzmuster, heute Laue-Diagramme genannt, lieferten den eindrucksvollen Beweis für die Wellenstruktur der Röntgenstrahlen und für die Raumgitter­struktur der Kristalle. Für diese Leistung erhielt Laue 1914 den Nobel­preis für Physik. Weitere Schwerpunkte der Forschungen Laues waren die Relativitätstheorie sowie die Thermodynamik und die Supraleitung.

Laue studierte ab 1898 Physik und Mathematik in Straßburg, Göttin­gen, München und Berlin. In Berlin promovierte er 1903 und habili­tier­te sich 1906. Er wirkte als Professor in München, Zürich, Frankfurt/M., Berlin und Göttingen. Ab 1951 war er Direktor des Instituts für Physi­kalische Chemie und Elektrochemie der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. Laue war einer der Initiatoren des Göttinger Appells der Atom­physiker gegen den Missbrauch der Atomenergie.


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Biografische Notizen

  • 1879 - (09.10.) Max von Laue wird in Pfaffendorf (heute Stadt­ teil von Koblenz) als Sohn des Beamten der Militärverwaltung Julius L. und dessen Frau Wilhelmine Zerrenner geboren
  • 1898-1903 - Studium der Physik und Mathematik in Straßburg, Göt­tingen, München und Berlin
  • 1903 - Promotion in Berlin bei Max Planck (1858-1947) "Über die Interferenzerscheinungen an planparallelen Platten"
  • 1905 - Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in Göttingen
  • 1905 - Assistent bei Planck am Lehrstuhl für Theoretische Physik in Berlin
  • 1906 - Habilitation "Über die Entropie von interferierenden Strahlenbündeln"; Begegnung mit Albert Einstein (1879-1955)
  • ab 1909 - Privatdozent am Institut für Theoretische Physik der Universität München
  • 1910 - Hochzeit mit Magdalene Degen, sie bekommen 2 Kinder
  • 1910/11 - schreibt erste umfassende Monographie über Einsteins Relativitätstheorie
  • 1912 - erfolgreiche Tests zur Beugung von Röntgenstrahlen durch Kristalle, Nachweis für deren Wellenstruktur
  • 1912 - Universität Zürich
  • 1914 - Nobelpreis für Physik "für seine Entdeckung der Beugung von Röntgenstrahlen beim Durchgang durch Kristalle"
  • 1914 - (Oktober) Professur für Theoretische Physik an der neu gegründeten Goethe-Universität in Frankfurt/Main
  • 1919 - Universität Berlin, Stellvertreter Einsteins als Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Dahlem; Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
  • 1921 - Adolf-von-Baeyer-Denkmünze des Vereins Deutscher Chemiker
  • 1932 - Max-Planck-Medaille
  • ab 1933 - ablehnende Haltung gegenüber der NS-Herrschaft, verteidigt die diffamierte "jüdische Physik" Einsteins
  • ab 1937 - intensive Forschung zur Supraleitungstheorie
  • 1943 - vorzeitige Emeritierung
  • 1944 - Verlagerung des Kaiser-Wilhelm-Instituts nach Hechin­gen (Württemberg), britische Gefangenschaft, Internie­rung bei Cambridge; schreibt eine "Geschichte der Physik"
  • 1946 - stellvertretender Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts in Göttingen, betreibt auch den Wiederaufbau der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (heute: Physikalisch-Technische Bundesanstalt) in Braunschweig
  • 1951 - Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie (heute: Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft) in Berlin
  • 1957 - einer der Initiatoren des Göttinger Manifests der Atom­physiker gegen die atomare Aufrüstung der Bundeswehr
  • 1959 - Helmholtz-Medaille der Akademie der Wissenschaften der DDR
  • 1960 - (24.04.) Max von Laue stirbt mit 80 Jahren in West-Berlin an den Folgen eines Autounfalls
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Max von Laue (1929)
Max von Laue
(1929)


Max von Laue (1879-1960)
Max von Laue
(1879-1960)

 

Quellen (genutzt)

Literatur (Auswahl)

  • Laue, Max von: Das Relativitätsprinzip, 1911
  • ders.: Die Relativitätstheorie, Bd. 1 Spezielle Relativitätstheorie, 1919, Bd. 2 Allgemeine Relativitätstheorie, 1921
  • ders.: Die Interferenzen von Röntgenstrahlen, Leipzig 1923
  • ders.: Theorie der Radiologie, in: Marx, Erich (Hg.): Handbuch der Radiologie, Bd. 6, Akademische Verlagsgesellschaft 1925,
  • ders.: Die Interferenz von Röntgenstrahlen und Elektronen­strahlen. Fünf Vorträge, Springer 1935
  • ders.: Materiewellen und ihre Interferenzen, Leipzig 1944
  • ders.: Geschichte der Physik, Bonn 1946
  • ders.: Theorie der Supraleitung, Springer Verlag 1947
  • ders.: Röntgenwellenfelder in Kristallen, Berlin, 1959
  • ders.: Gesammelte Schriften und Vorträge, 3 Bände, Braun­schweig 1961
  • ders. und Richard von Mises (Hg.): Stereoskopbilder von Kristallgittern, Springer Verlag 1926
     
  • Beck, Friedrich: Max von Laue, in: Bethge Klaus, Klein, Horst (Hg.): Physiker und Astronomen in Frankfurt. Frankfurt/M. 1989
  • Herneck, Friedrich: Max von Laue, Leipzig 1979
  • Jordan, Pascual: Begegnungen - Albert Einstein, Karl Heim, Hermann Oberth, Wolfgang Pauli, Walter Heitler, Max Born, Werner Heisenberg, Max von Laue, Niels Bohr. Stalling, Oldenburg 1971
  • Lemmerich, Jost (Hg.): Lise Meitner - Max von Laue, Briefwechsel 1938-1948, Berliner Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaft und Technik, Bd. 22, Berlin 1998
  • Zeitz, Katharina: Max von Laue (1879-1960). Seine Bedeutung für den Wiederaufbau der deutschen Wissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg, Stuttgart 2006
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Diese Seite wurde erstellt am 20.03.2009