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Tiemann, Ferdinand
Kurzbiografie
Chemiker, Pharmazeut
10.06.1848 (Rübeland) - 14.11.1899 (Meran)
Wirkungsort: Berlin
Tiemanns Name ist vor allem mit der Synthese von Riechstoffen verbunden: 1875 Vanillin gemeinsam mit W. Haarmann (1847-1931) und G. de Loire (1836-1908), Heliotropin (1882), Iso-Eugenol (1893), lonon u. a. Seine organisch-präparativen Arbeiten führten zu einer Reihe neuer Synthesen wie der Synthese von Diphenylthioharnstoff, der Nitrierung von Toluol zu Trinitrotoluol (TNT), der nach ihm benannten Synthesen von Aldehyden, Aminonitrilen und Amidoximen sowie der Amidoxim-Harnstoff-Umlagerung.
Darüber hinaus klärte Tiemann strukturelle Zusammenhänge zwischen verschiedenen Terpenverbindungen (Citral, Linalool, lonon, Geraniol usw.) auf. Tiemann fand gemeinsam mit K. Reimer einen Weg zur Synthese von Phenolaldehyden aus Phenolen, Chloroform und wässrigem Alkali (Reimer-Tiemannsche Aldehydsynthese).
Tiemann studierte Chemie und Pharmazie in Braunschweig. Nach erfolgtem Apotheker-Examen 1869 ging er als Assistent zu A. v. Hofmann nach Berlin. Er promovierte 1870 als Externer an der Universität Göttingen und habilitierte sich 1878 an der Universität Berlin und wurde 1882 hier zum Professor berufen.
Quelle: Chemiker
von A-Z ...
Biografische Notizen
- 1869 - Assistent bei A. v. Hofmann in Berlin
- 1870 - synthetisiert Tiemann erstmals TNT
- 1870 - Promotion in Göttingen
- 1873 - A.v. Hofmann heiratet Tiemanns Schwester Berta
- 1874 - mit Wilhelm Haarmann synthetisiert T. erstmals das Vanillin
- 1876 - Reimer-Tiemann-Reaktion (Synthese von Phenolaldehyden aus Phenol, Chloroform und wässrigem Alkali)
- 1876 - die Leopoldina Halle verleht ihm die Cotenius-Medaille
- 1878 - Habilitation in Berlin
- 1882 - außerordentliche Professur an der Berliner Universität, Arbeitsgebiet: Chemie der Riechstoffe
- 1891 - ordentlicher Professor an der Berliner Universität
- 1891 - Tiemann gelingt die industrielle Synthese des Nelkenöls basierend auf dem Eugenol
- Lehrer:
- Schüler:

Quellen
Literatur
Interessante Links
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