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Chemie-Geschichte

Hofmann, August Wilhelm von

Kurzbiografie

Chemiker
08.04.1818 (Gießen) - 05.05.1892 (Berlin)
Wirkungsorte: Berlin, London

A. W. v. Hofmann, ein Schüler von J. v. Liebig (1803-1873), ist einer der bedeutendsten Gründer der Chemie synthetischer Farbstoffe. Als Forscher, Lehrer und Wissenschaftsorganisator erwarb er sich unvergessliche Verdienste um die Entwicklung der Chemie, der theoretischen Fundierung und praktischen Anwendung chemischer Erkenntnisse, der Gestaltung einer modernen Chemikerausbildung und der Organisation eines wissenschaftlichen Informationsflusses.

Auf ihn gehen grundlegende organische Synthesen zurück, z. B. die Hofmannsche Isonitrilsynthese, der Hofmannsche Säureamidabbau und die Herstellung von Formaldehyd aus Methanol. Ihm gelang die Synthese einer Reihe organischer Farbstoffe, darunter Fuchsin, Rosani­lin, Chrysanilin und Anilinblau.

In Hofmanns Londoner Laboratorium synthetisierte W. Perkin (1838-1907) 1856 mit Mauvein den ersten künstlichen Anilinfarbstoff. Von Hofmann stammen wichtige Beiträge zur chemischen Nomenklatur, z. B. die Bezeichnung Alkan, Alken, Alkin. Sein Lehrbuch "Einleitung in die moderne Chemie" wurde weltweit als beispielhaft begrüßt.

Hofmann begann 1836 ein Jura- und Philosophiestudium in Gießen, wechselte aber unter dem Einfluss Liebigs zur Chemie. Nach erfolgter Promotion 1841 arbeitete er als Assistent bei Liebig und lehrte vorübergehend an der Universität Bonn.

1845 wurde er auf Empfehlung Liebigs zum Professor und Direktor des neu gegründeten Royal College of Chemistry in London berufen. Zu seinen dortigen Schülern zählten einige der bekanntesten Chemiker Englands wie W. Perkin, H. Armstrong (1848-1937) und J. R. A. Newland (1837-1898). 1861 war Hofmann Präsident der Chemical Society in London.

1865 folgte er einem Ruf an die Berliner Universität. Hier reformierte er den Chemieunterricht an den preußischen Hochschulen. Er war 1867 Mitbegründer der Deutschen Chemischen Gesellschaft und wur­de deren erster Präsident.
Auf Anregung der Chemiker C. A. v. Martius (Agfa) und J. F. Holtz (1836-1911) (Schering AG), die 1876 die Weltausstellung von Phila­delphia besuchten und dort mit Mitgliedern der Manufacturing Chemists' Association ins Gespräch gekommen waren, wurde unter Mitwirkung Hofmanns 1877 der Verein zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands (heute Verband der Chemischen Industrie e. V.) gegründet.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


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Biografische Notizen

  • 1873 - Hofmann heiratet F. Tiemanns Schwester Berta
     
  • Lehrer:
  • Schüler/Mitarbeiter:
    (bei der Vielzahl seiner bekannten und berühmten Schüler ist hier nur eine Auswahl mit Bezug auf unsere Schwerpunkte möglich)
  • a) London:
    • Armstrong, H. (1848-1937, entdeckte 1,3-Butadien in gecracktem Erdöl)
    • Mansfield, C. B. (1819-1855, zerlegte zuerst das leichte Steinkohlenteeröl durch fraktionierte Destillation in seine Bestandteile Benzol und Toluol)
    • Newland, J. R. A. (1837-1898, schlug 1863 als Ordnungs­prinzip für die chemischen Elemente sein Oktavengesetz vor)
    • Perkin, W. (1838-1907, Entdecker des ersten wirtschaftl. verwerteten Anilinfarbstoffs Mauvin)
    • Tilden, W. A. (1842-1926, Strukturformel von Isopren, synthetisierte erstmals Kautschuk aus einem nicht aus Kautschuk gewonnenen Rohstoff)
  • b) Berlin:
    • Harries, C.
    • Hinsberg, O. (1857-1939, Hinsberg-Reaktion zur Unter­scheidung und Trennung von Aminen)
  • sonstige Bezüge zu anderen Chemikern:
    • Nicht nur als Lehrer, auch als Mitbegründer der Deutschen Chemischen Gesellschaft (1867) und deren erster Präsident stand Hofmann wohl mit den meisten deutschen und vielen international bedeutenden Chemikern seiner Zeit in Kontakt und arbeitete mit vielen eng zusammen.
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Quellen (genutzt)

Quellen

  • Brock, W.H. (Hg.): Justus von Liebig und August Wilhelm Hof­mann in ihren Briefen: 1841-1873, Weinheim 1984
  • Hofmann, A.W.: Einleitung in die moderne Chemie, Braun­schweig 1869
  • Hofmann, A.W.: Chemische Erinnerungen aus der Berliner Ver­gangenheit. 2 akad. Vorträge, Berlin, Hirschwald, 1882 (Nachdruck London 1980)
  • Hofmann, A.W.: Berliner Alchemisten und Chemiker. Rückblick auf die Entwickelung der chemischen Wissenschaft in der Mark. Rede zur Feier des Stiftungstages der Militärärztlichen Bil­dungs­anstalten am 2. Aug. 1882, unveränd. Neudruck d. Ausgabe von 1882, Wiesbaden 1965
  • Hofmann, A.W.: Zur Erinnerung an vorangegangene Freunde, 3 Bd.e, Braunschweig
  • Heuser, E., Zott, R. (Hg.): Justus von Liebig und August Wilhelm Hofmann in ihren Briefen: Nachtr. 1845-1869, Mannheim 1989

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie (1875-1912), Bd. 50, S. 577 ff.
    Den Inhalt dieses Artikels finden Sie als transkribierten Volltext unter Wikisource - ADB: Hofmann, August Wilhelm von
  • Engel, Michael und Engel, Brita (Bearb.): Chemie und Chemiker in Berlin: die Ära August Wilhelm von Hofmann 1865-1892; Katalog und Lesebuch zur Ausstellung anlässlich des 100. Todestags ... Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin 1992
  • Meinel, Chr., Scholz, H. (Hg.): Die Allianz von Wissenschaft und Industrie. August Wilhelm Hofmann (1818-1892) - Zeit, Werk, Wirkung, Weinheim 1992
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Diese Seite wurde erstellt am 20.01.2007