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Julius Rütgers und seine Firmen
Kurzbiografie: Julius Rütgers
11.07.1830 (Bensberg/Rheinland) - 06.09.1903 (Berlin)
deutscher Unternehmer im Bereich der Steinkohlenteerchemie
Wirkungsorte: europaweit, Schwerpunkte in Berlin, Erkner,
Breslau
Der aus dem Rheinland stammende und um Breslau/Schlesien landwirtschaftlich
ausgebildete Rütgers baute ab 1849 ein weit verzweigtes Firmennetz
in vielen Regionen Europas auf.
Zunächst konzentriert auf Holzschutzimprägnierung für Eisenbahnschwellen entstanden
entlang der expandierenden Eisenbahnlinien bis zur Jahhundertwende 77 Imprägnierwerke,
davon 29 im Ausland.
Mit der ersten großen Teerdestillation Deutschlands in Erkner bei Berlin schuf
sich Rütgers 1860 eine eigene Rohstoffbasis anstelle der teueren englischen Imprägnieröl-Importe.
Diese und acht weitere Rütgers-Destillationen bis zur Jahrhundertwende wurden
aber auch wesentliche Wegbereiter des Aufstiegs der Chemischen Industrie Deutschlands
zum weltweit größten Produzenten von Chemikalien und Farbstoffen und zur "Apotheke
der Welt".
Die ebenfalls große Bedeutung erlangende deutsche Elektroindustrie bezog ebenfalls
hier wichtige Grundstoffe. So das Steinkohlenteerpech für die Produktion von
technisch reinem Kohlenstoff oder Elektrographit bei AEG oder SIEMENS.
Wenn die rasante Entwicklung dieser beiden Industriezweige oft als "2. industriellen
Revolution" bezeichnet
wird, so eröffnte mit dem Bakelit die weltweit erste industrielle Kunststoff-Produktion
1910 im Rütgerswerk in Erkner das Kunststoffzeitalter!
Letzteres erlebte Julius Rütgers aber nicht mehr. Er starb am 6.9.1903 in Berlin.
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