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Graebe, Carl
Kurzbiografie
Chemiker
24.02.1841 (Frankfurt/M.) - 19.01.1927 (Frankfurt/M.)
Wirkungsorte: Berlin, Genf, Königsberg, Leipzig
Gemeinsam mit C. Liebermann gelang Graebe die Strukturaufklärung und die Synthese des Naturfarbstoffs Alizarin. Ergebnisse seiner weiteren zahlreichen Arbeiten zur Synthese und Eigenschaften von Farbstoffen sind u. a. die Graebe-Ullmannsche Carbazolsynthese, die Chinolinsynthese und die Graebe-Liebermannsche Farbstofftheorie. Er führte die Begriffe ortho, meta und para zur Unterscheidung disubstituierter Benzolderivate ein.
Graebe promovierte 1862 bei R. Bunsen (1811-1899) in Heidelberg, ging 1866 nach Berlin zu A. v. Baeyer, habilitierte sich 1868 und wurde 1869 Privatdozent in Leipzig. Als Professor der Chemie wirkte er 1870-1877 in Königsberg und 1878-1906 in Genf.
Quelle: Chemiker
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Graebe, Carl
(1841-1927)
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Biografische Notizen
- 1841 - (24.02.) Carl James Peter Graebe (auch Gräbe) wird in Frankfurt/M. als Sohn des New Yorker Kaufmanns Carl Graebe und der Seidenfarbrikantentochter und Schriftstellerin Emmeline geb. Boeddinghaus aus Elberfeld geboren
- 1858-60 - Maschinenbaustudium am Polytechnikum Karlsruhe
- 1860-62 - Chemiestudium und Promotion bei R.W. Bunsen in Heidelberg, anschließend Vorlesungsassistent in Marburg
- 1863 - Rückkehr zu Bunsen in Heidelberg, lehrt selbst
- 1864 - Farbwerk Meister, Lucius & Co. in Hoechst, Gesundheitsschäden durch Anilin- und Joddämpfe
- 1865 - wieder nach Heidelberg, jetzt zu Emil Erlenmeyer (1825-1909), beendet seine erste größere Arbeit über Methylsalicylsäure
- 1866 - Assistent bei A. v. Baeyer an der Gewerbeakademie in Berlin, untersucht Chinasäure und entdeckt Chinon, kann die schon von Erlenmeyer vermutete bicyclische Struktur des Naphtalins nachweisen
- 1868 - Habilitation bei Hermann Kolbe (1818-84) in Leipzig
- 1868 - entdeckt mit C. Liebermann die chemische Struktur des orange-roten Farbstoffs Alizarin, erste Synthese eines Naturfarbstoffs
- 1869 - Patentanmeldung der Herstellung von Alizarin aus Anthracen in Preußen (23.03.), Frankreich und England; Übertragung an BASF, wo mit H. Caro die technische Umsetzung für die Produktion gelingt
- 1869 - Privatdozent in Leipzig
- 1870-76 - Professor der Chemie in Königsberg
- 1876-78 - Zürich
- 1878-1906 - Professur in Genf
- 1887 - Aufnahme in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
- 1906 - nach seinem Rücktritt vom Lehramt kehrt er in seine Heimat Frankfurt/M. zurück, widmet sich vorallem der Chemie-Geschichte
- 1920 - veröffentlicht u.a. "Geschichte der organischen Chemie"
- Graebe führt auch die ortho-, meta- und para-Nomenklatur des Benzols ein
- 1927 - (19.01.) C. Graebe stirbt 85-jährig in Frankfurt/M.
- Lehrer:
- Baeyer, A.v.
- Bunsen, R.W. (1811-1899, Heidelberg)
- Erlenmeyer, E. (1825-1909, Heidelberg)
- Kolbe, H. (1818-84, Leipzig)
- Schüler:
- sonstige Bezüge zu anderen Chemikern:

Quellen (genutzt)
Literatur
- Graebe, Carl: Geschichte der organischen Chemie, Berlin 1920
- Duden, P. und Decker, H.: Nachruf auf Carl Graebe, in: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Vol. 61 (1928), Band 2, S. A9–A46
- Krätz, Otto: Historische Experimente, München 1975
- Meyer, E. v.: Carl Graebe zum 70sten Geburtstage!, in: Zeitschr. f. Angewandte Chemie, 24, 1911, 8, S. 321–322
- Vaupel, Elisabeth: Carl Graebe (1841-1927): Leben, Werk und Wirken, Diss., Univ. München, 1987
Interessante Links
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