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Hoppe-Seyler, Felix
Kurzbiografie
Chemiker
26. 12.1825 (Freyburg/Unstrut) - 10.08.1895 (Wasserburg/Bodensee)
Wirkungsorte: Berlin, Straßburg, Tübingen
Hoppe-Seyler begann seine Forschungen mit Untersuchungen von Körperflüssigkeiten wie Milch, Blut, Sera, Galle und Harn. Er führte neue physikalisch-chemische Analysenmethoden ein. Er wandte sich dann speziell dem Blut zu.
Ab 1852 nahm er Absorptionsspektren des Blutfarbstoffes auf. Er konnte den Mechanismus der Sauerstoffbindung an Hämoglobin und die Weiteroxidation im Gewebe aufklären. Durch Säurebehandlung des Hämoglobins erhielt er Hämochromogen, das eisenhaltige Hämatin und das eisenfreie Hämatoporphyrin. Er erkannte die chemische Ahnlichkeit von Blut- und Gallenfarbstoff. Mit seinen Untersuchungen legte er die physiologischen Grundlagen der Atmung und begründete die Chemie des Blutfarbstoffes.
Hoppe-Seyler studierte 1846-1850 in Halle/S. und Leipzig Medizin und promovierte 1850 in Berlin. Nach 1851 erhaltener Approbation ließ er sich 1852 als praktischer Arzt in Berlin nieder.
1854 wurde er Prosector in der Anatomie in Greifswald und nach der Habilitation Prosector am Pathologischen Institut der Universität Berlin, wo er 1860 zum Professor berufen und Leiter des Chemischen Labors der Medizinischen Fakultät wurde.
1861 wurde er Professor für Angewandte Chemie an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen. Ab 1872 erhielt er die Professur für Physiologische Chemie an der Universität Straßburg.
Quelle: Chemiker
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Felix Hoppe-Seyler
(1825-1895)
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Biografische Notizen
- 1825 - (26.12.) geb. als Ernst Felix Immanuel Hoppe in Freyburg an der Unstrut, aufgewachsen als Waise bei seinem Schwager Dr. Seyler
- 1837-46 - Ausbildung am Gymnasium der Franckeschen Stiftungen in Halle, Abitur 1846
- 1846-51 - Medizinstudium, zunächst in Halle
- 1847 - Studium in Leipzig, arbeitet im Labor des Physiologen und Chemikers Karl Gotthelf Lehmann (1812-63)
- 1850-51 - Abschluss des Medizinstudiums in Berlin, Promotion
- 1851-52 - klinische Ausbildung in Prag und Wien
- 1852-54 - Niederlassung als praktischer Arzt in Berlin, Assistenzarzt der Berliner Choleraheilanstalten
- 1854 - Prosector in der Anatomie in Greifswald, Habilitation und erstes
eigenes Laboratorium
- 1856-61 - wechselt an das gerade gegründete Institut für pathologische Anatomie an der Universität Berlin, wird Assistent Rudolf
Virchows (1821-1902) und Leiter der chemischen Abteilung
- 1861 - ord. Professor der angewandten und medizinischen Chemie in Tübingen
- 1866-1871 - Herausgeber der "Medicinisch–chemischen Untersuchungen" (Vorläufer der "Zeitschrift für physiologische Chemie")
- 1872-1895 - Wechsel an die neu gegründete Reichsuniversität Straßburg, Ordinarius für physiologische
Chemie
- 1877-81 - veröffentlicht ein vierteiliges Lehrbuch als "Grundlage für das Studium
der physiologischen Chemie"
- 1877 - Gründung der "Zeitschrift für physiologische Chemie", der ersten Zeitschrift
für physiologische Chemie in Deutschland
- 1895 - H.-S. wird als erster deutscher Wissenschaftler zum korrespondierenden Mitglied der französischen
"Académie de Médecine" ernannt
- 1895 - (10.08.) gest. in Wasserburg am Bodensee
Lehrer:
- Karl Gotthelf Lehmann (1812-63; vgl. Links)
- Rudolf
Virchow (1821-1902)
Schüler/Mitarbeiter:
sonstige Bezüge:

Quellen (genutzt)
Literatur
- Hoppe-Seyler, Felix: Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse für Ärzte und Studirende, Berlin 1858
- Ders.: Ueber die Processe der Gährungen und ihre Beziehung zum Leben der Organismen: Erste Abhandlung. Archiv für die gesammte Physiologie des Menschen und der Thiere 12: 1-17, Bonn 1876
- Ders.: Physiologische Chemie. Berlin 1877-1881
- Ders.: Ueber die Entwicklung der physiologischen Chemie und ihre Bedeutung für die Medicin: Rede zur Eröffnung des physiologisch-chemischen Instituts, Strassbug o. J.
Interessante Links
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