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Chemie-Geschichte

Inhoffen, Hans Herloff

Kurzbiografie

Chemiker
09.03.1906 (Döhren/Hannover) - 31.12.1992 (Konstanz/Bodensee)
Wirkungsorte: Berlin, Braunschweig, Göttingen

Inhoffen synthetisierte 1937 zusammen mit W. Hohlweg mit dem Ethinylestradiol, das bis heute wirksamste Östrogen-Derivat. Durch seine Darstellung von Estradiol aus Cholesterin wurde 1940 die Unabhängigkeit von der Hormongewinnung aus Harn erreicht. Ethi­nylestradiol ist nach wie vor Bestandteil der klassischen oralen Kontrazeptiva.
1947 publizierte er die Schrift "Der Weg vom Cholesterin zum Follikel­hormon Estradiol". Ihm gelang die Totalsynthese von β-Carotin und dem Vitamin D3.

Inhoffen studierte Chemie an der Berliner Universität. Nach Studien­aufenthalten in Bonn und England promovierte er 1931. Er arbeitete in Göttingen, wechselte 1935 zur Schering AG nach Berlin und über­nahm nur ein Jahr später die Leitung des Hauptlaboratoriums.
1946 wurde er Ordinarius und Direktor des Chemischen Instituts an der Technischen Hochschule (ab 1968 Universität) Braunschweig, wo er bis zu seiner Emeritierung 1979 lehrte und forschte.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


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Biografische Notizen

  • 1906 am 9. März in Hannover als Sohn des Kaufmanns Dr. Walter Inhoffen geboren
  • Schule in Berlin-Schmagendorf
  • 1926 Reifeprüfung am Schmagendorfer Kleist-Realgymnasium, Kranzer Straße 3
  • ab 1926 Studium der Chemie an den Universitäten Berlin, Bonn (1927/28) und London (1928)
  • 1930 Examen in Berlin
  • 1931 Promotion in Berlin mit Arbeit über Oxykarbonsäuren der Zyklohexanreihe bei Hermann Fischer, Sohn des Chemikers und Nobelpreisträgers Emil Fischer
  • 1931-35 wissenschaftlicher Assistent von Adolf Windaus an der Universität Göttingen, Arbeiten über Ergosterin
  • Mitglied der SA - dies führt bis in die Gegenwart zu kontroversen Einschätzungen zu Inhoffen, von "kleiner Nazi" bis Widerstandskämpfer
  • 1935 Wechsel zu Schering in Berlin, Mitarbeiter von Walter Schoeller (1880-1965)
  • 1936 bei Charles Dodds (1899-1973) am Courtauld-Institute of Biochemistry in London, der zu dieser Zeit an nichtsteroidalen östrogenwirksamen Substanzen forschte
  • 1936-45 (stellv.) Abteilungsleiter im Hauptlaboratorium der Schering AG in Berlin, "zahlreiche Arbeiten zur Cehemie der Steroide, die Darstellung der Ethinylverbindungen, Untersuchungen zu Aromatisierung von Ring A der Steroide" (Bettendorf, S. 255)
  • 1937/38 Inhoffen gelingt erstmalige Synthese der oral wirksamen weiblichen Sexualhormone Östrogen und Gestagen, entwickelt gemeinsam mit Walter Hohlweg das bis heute oral wirksamste Estrogen, das Ethinylestradiol
  • 1943 Habilitation an der Universität Göttingen auf Vorschlag Windaus'
  • 1945 Dozent und Direktor des Instituts für Physiologische Chemie an der Universität Marburg
  • 1946-79 Lehrstuhl für Organische Chemie in Braunschweig
  • 1947 bis 1950 Rektor der TH Braunschweig
  • 1950 Synthese des ß-Carotins
  • 1959 Synthese des Vitamins D3 sowie die Partialsynthese des Chlorophylls b
  • 1965 Gründung des "Instituts für Molekulare Biologie, Biochemie und Biophysik" gemeinsam mit Braunschweiger und Göttinger Hochschullehrern
  • 1965-70 Direktor dieses Instituts, heute als "Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung"
  • 1970-92 lebt in Konstanz am Bodensee
  • 1973 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
  • 1992 am 31. Dezember stirbt Hans Herloff Inhoffen im Alter von 86 Jahren in Konstanz
     
  • seit 1994 wird die "Inhoffen-Medaille" für Forschungen auf dem Gebiet der Naturstoffchemie durch die Technische Universität Braunschweig und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung vergeben

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Quellen (genutzt)

  • helmholtz-hzi.de: Inhoffen Vorlesung, mit Biografie
  • Bettendorf, Gerhard: Inhoffen, Hans Herloff, Zusammenfassung in: Zur Geschichte der Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Springer 1995, S. 255-256

Literatur (Auswahl)

  • Inhoffen, Hans Herloff: Ueber Oxycarbonsäuren der Cyclohexanreihe, Diss., Berlin 1931.
  • Lettré, Hans; Inhoffen, Hans Herloff: Über Sterine, Gallensäuren und verwandte Naturstoffe, Stuttgart 1936.
  • Inhoffen, Hans Herloff; Hohlweg Walter: Neue per os wirksame weibliche Keimdrüsenhormonderivate:17-Äthinyl-öst-radiol und Pregnen-in-on-ol-17. In: Naturwissenschaften 26:96, 1938.
  • Hohlweg Walter; Inhoffen, Hans Herloff: Pregneninolon, ein neues per os wirksames Corpus-luteum-Hormonpräparat. In: Klin. Wochenschr. 18:77, 1939.
  • Inhoffen, Hans Herloff; Zülsdorff, G.: Übergang von Steroiden in aromatische Verbindungen, VI. Mitt: Die Darstellung des Follikelhormons Östradiols aus Cholesterin. In: Berichte DChG 74:1911, 1941.
  • Inhoffen, Hans Herloff: Der Weg von Cholesterin zum Follikelhormon Estradiol. In: Angew. Chemie 59, 1947, S. 207-212.
  • Inhoffen, Hans Herloff: Über die geistigseelische Problematik des Menschen der Gegenwart, Braunschweig 1949.
  • Inhoffen, Hans Herloff; Bohlmann, F.; Bartram, K.; Pommer, H.: Synthesen in der Carotinoidreihe, XI. Totalsynthese des beta-Karotins. In: ChZ 74:285, 1950.
  • Inhoffen, Hans Herloff: Chemische Übergänge von Gallensäuren in cancerogene Stoffe und ihre möglichen Beziehungen zum Krebsproblem, Köln 1959.
  • Inhoffen, Hans Herloff: Darstellung partiell aromatisierter Derivate des 20-iso-Cyclonorcholans aus Desoxycholsäure, Wiesbaden 1960.
     
  • Frobenius, W.: Ein Siegeszug mit Hindernissen. (Schriftenreihe des Scheringianums), Berlin 1989
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Hans Herloff Inhoffen
(1906-1992)

       
   
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Diese Seite wurde erstellt am 02.05.2007