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Chemie-Geschichte

Jander, Gerhart

Kurzbiografie

Chemiker
26.10.1892 (Altdöbern/b. Cottbus) - 08.10.1961 (Berlin)
Wirkungsorte: Berlin, Göttingen, Greifswald

Jander charakterisierte das chemische Verhalten von Iso- und Hetero-Polysäuren und Polybasen. 1917 konnte er zeigen, dass die zur Bildung von Polysäuren führenden Kondensationsreaktionen in bestimm­ten scharf begrenzten pH-Bereichen stattfinden und stufen­weise als Gleichgewichtsreaktionen erfolgen. Bei Polybasen fand er hingegen einen kontinuierlichen Übergang zu höheren Hydrolyse-Produkten.
Um 1940 entwickelte Jander Untersuchungsmethoden zur Bestim­mung des Solvatations- und Aggregationsgrades. Später beschäftigte er sich mit Reaktionen in nichtwässrigen Lösungsmitteln, besonders in Schwefeldioxid und Schwefelwasserstoff. Mit seiner Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum haben Generationen von Chemie­studenten gearbeitet.
Jander studierte Naturwissenschaften und Chemie an der Techni­schen Hochschule München und Chemie an der Berliner Universität. Er promovierte 1917 in Berlin und habilitierte sich 1921 in Göttingen. Ab 1925 war er Professor an der Universität Göttingen.
1933/34 übernahm er die kommissarische Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physikalische Chemie in Berlin und 1935 erhielt er das Ordinariat für Chemie der Universität Greifswald. Ab 1951 war Jander Direktor des Instituts für Anorganische Chemie der Techni­schen Universität Berlin.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


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Biografische Notizen

  • 1892 - (26.10.) Gerhart Jander wird in Altdöbern (b. Cottbus, Brandenburg) geboren
  • 1912 - Studium der Naturwissenschaften und Chemie in München und Berlin
  • 1917 - Promotion Über die Tellursäure und ihre Alkalisalze in ihrem Verhalten als Halbkolloide bei A. Rosenheim in Berlin
  • 1918-22 - Assistent bei R. Zsygmondy und A. Windaus in Göttingen
  • 1920 - Hochzeit mit Johanna Souchon in Berlin-Lichterfelde; sie bekommen 2 Kinder, der Sohn studierte ebenfalls Chemie
  • 1921 - Habilitation
  • 1922 - Vorsteher der Abteilung für anorganische Chemie an der Universität Göttingen
  • 1925 - außerord. Professur in Göttingen
  • 1925 - Jander wird Mitglied der NSDAP
  • 1931 - Teilnahme als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Jahrestagung der Kampfstoffforscher zur Entwicklung neuer Giftgase
  • 1933 - kommissarischer Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie in Berlin-Dahlem als Nachfolger des aus dem Amt gedrängten Fritz Haber
  • 1935 - ord. Professor und Direktor des Chemischen Instituts der Universität Greifswald
  • um 1940 - entwickelt Untersuchungsmethoden wie Dialyse und Ultrafiltration zur Bestimmung von Solvatations- und Aggregationszuständen
  • 1951 - Direktor des Instituts für anorganische Chemie der Technischen Universität Berlin
  • 1952 - in Zusammenarbeit mit Hildegard Wendt erscheint sein bis heute weit verbreitetes Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie; seit der 4., neubarb. Aufl. mit Blasius, Ewald
  • 1960 - Emeritierung
  • 1961 - (08.12.) Jander verstirbt im Alter von knapp 69 Jahren in Berlin-Wilmersdorf

  • Lehrer:
  • Schüler:
    • Brodersen, Klaus (1926-1997)
    • Jahr, Karl Friedrich (1904-1973)
    • Spandau, Hans
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Quellen (genutzt)

Literatur


Veröffentlichungen
(Auswahl)
  • Zsigmondy, Richard; Jander, Gerhart: Leitfaden der technischen Gasanalyse, Braunschweig 1920)
  • Jander, Gerhart; Zakowski, Josef: Membranfilter, Cellafilter und Ultrafeinfilter, Leipzig 1929
  • Winkel, August; Jander, Gerhart: Schwebstoffe in Gasen, Stuttgart 1934
  • Jander, Gerhart; Jahr, Karl Friedrich: Maßanalyse, Berlin 1935
  • Jander, Gerhart; Spandau, Hans: Kurzes Lehrbuch der anorganischen Chemie, Berlin 1940
  • Jander, Gerhart: Die Chemie in wasserähnlichen Lösungsmit­teln, Berlin, Göttingen 1949
  • Jander, Gerhart; Wendt, Hildegard: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum (einschliesslich der quantitativen Analyse), Leipzig 1950
  • Jander, Gerhart; Wendt, Hildegard [seit der 4., neubarb. Aufl. mit Blasius, Ewald]: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie, Stuttgart 1952
  • Hofmann, Helmut; Jander, Gerhart: Qualitative Analyse, Berlin 1960
Zu Jander
  • Beneke, K.: Die Kolloidwissenschaftler Peter Adolf Thiessen, Gerhart Jander, Robert Havemann, Hans Witzmann und ihre Zeit, in: Beiträge zur Geschichte der Kolloidwissenschaften, IX), Nehmten 2000
  • Schmaltz, Florian: Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialis­mus. Zur Kooperation von Kaiser Wilhelm Instituten, Militär und Industrie (Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus, Bd. 11), Göttingen 2005
  • Spandau, H.: Zum Gedenken an Gerhart Jander. In: Z. anorg. allg. Chem. 319 (1962/63), S.114 bis 119
  • vgl. Quellen
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Gerhart Jander
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Diese Seite wurde erstellt am 30.09.2011