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Chemie-Geschichte

Nernst, Walther Hermann

Kurzbiografie

Nobelpreis für Chemie 1920
Chemiker, Physiker
25.06.1864 (Briesen/Westpreußen) - 18.11.1941 (Ober-Zibelle/Oberlausitz)
Wirkungsorte: Berlin, Göttingen, Leipzig

Nernst entwickelte im Verlauf des Jahres 1905 den Dritten Hauptsatz der Wärmelehre, das Nernstsche Wärmetheorem, wofür er 1920 mit dem Nobelpreis für Chemie gewürdigt wurde.
In seiner Habilitationsschrift erklärte er Vorgänge an galvanischen Elementen und berechnete mit der von ihm entwickelten Nernstschen Gleichung die auftretenden Spannungen. Er bestimmte die Ionenbe­weglichkeiten sowie den Diffusionskoeffizienten in stark verdünnten Lösungen und formulierte den Nernstschen Verteilungssatz. Bei Mes­sungen von Zersetzungsspannungen entdeckte Nernst das Phäno­men der Wasserstoffüberspannung.
Die Erfindung der Nernstschen Kohlefadenlampe, die er 1897 patentie­ren ließ, machte ihn zum Millionär. Im Rahmen von Untersuchungen zur Reaktion von Gasen bei hohen Temperaturen beschäftigte sich Nernst mit der Berechnung von Reaktionsgleichgewichten bei unter­schiedlichen Temperaturen. Nernst gilt als Mitbegründer der Physik­alischen Chemie.

Nernst studierte Physik u. a. in Berlin und wirkte bei W. Ostwald in Leipzig. Er promovierte 1887 in Würzburg, 1889 habilitierte er sich in Leipzig mit der Arbeit "Die elektromotorische Wirksamkeit der Ionen". 1891 wurde Nernst in Göttingen zum Extraordinarius für Physikalische Chemie ernannt, 1894 wurde Nernst Professor für Physikalische Chemie an der Universität Göttingen.
Er folgte 1905 einer Berufung nach Berlin, wo er die Leitung des Instituts für Physikalische Chemie übernahm. 1922-1924 stand er der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt vor und war 1925-1933 Direktor des Physikalischen Instituts der Berliner Universität.

Quelle: Chemiker von A-Z ...
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber: Arbeitgerberverband Nord­chemie e.V. und Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost


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Biografische Notizen

  • 1864 - am 25.06. in Briesen/Westpreußen geboren
  • Studium der Physik, Chemie und Mathematik in Zürich, Berlin, Graz und Würzburg
  • 1886 - Entdeckung des galvanomagnetischen Effektes
  • 1887 - Promotion bei Friedrich Kohlrausch (1840-1910) in Würzburg "über die Einwirkung des Magnetismus auf strömende Elektricität und Wärme" (Ettingshausen-Nernst-Effekt)
  • 1887 - N. wechselte auf Wunsch von Wilhelm Ostwald (1853-1932) als Assistent für Physik an die Universität Leipzig
  • 1889 - Habilitation bei W. Ostwald über "Die elektromotorische Wirksamkeit der Ionen"
  • Assistentenstellen in Heidelberg und Göttingen
  • 1890 - Nernstscher Verteilungssatz
  • 1891 - in Göttingen Extraordinarius für physikalische Chemie
  • 1892 - Hochzeit mit Emma Lohmeyer
  • 1894 - ordentlicher Professor für physikalische Chemie in Göttingen
  • 1897 - Erfindung der nach ihm benannte Nernst-Lampe (eine Vorläuferin unserer heutigen Glühlampe)
  • 1899 - entdeckt das Nernstsche Reizschwellengesetz
  • 1905 - entdeckt das Nernstsche Wärmetheorem als Beitrag zur jungen Quantentheorie (3. Hauptsatzes der Thermodynamik)
  • 1905 - Berufung an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, Ordinariat für Physikalische Chemie (ehem. II. Chemisches Institut), Nachfolger von Landolt
  • 1905 - Mitglied der Akademie der Wissenschaften
  • 1905-11 - Vorsitzender der Elektrochemischen Gesellschaft
  • 1908 - Vorsitzender der Deutschen Chemischen Gesellschaft
  • 1913/14 - Dekan der Berliner Universität
  • 1920 - Nobelpreis für Chemie
  • 1921/22 - Rektor der Berliner Universität
  • 1922-24 - Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (Charlottenburg)
  • 1924 - Direktor des Physikalischen Instituts der Universität, Bunsenstraße 1
  • Anfang 1930er - Nernst ist an der Entwicklung des ersten E-Pianos "Bechstein-Siemens-Nernst-Flügel" (Neo-Bechstein) beteiligt
  • ab 1933 - nach seiner Emeritierung lebte N. vorwiegend auf seinem Gut Oberzibelle
  • 1941 - am 18.11. in Oberzibelle bei Muskau gestorben
  • 1951 - Nernsts Grab wird von Berlin nach Göttingen verlegt

  •  
  • Nernst wohnte in Berlin:
    • bis 1907 - Moltkestraße (heute Willy-Brandt-Straße)
    • ab 1907 - Am Karlsbad 26
    • ab 1922 - Marchstraße 25 B (Charlottenburg)
    • 1933 - Hindersinstraße 5 (eingezogen)
    • 1936 - Woyrschstraße 12 (heute Genthiner Straße) sowie Wilhelmstraße 16

  • Lehrer:
    • Ostwald, W. (Leipzig, 1853-1932)
  • Schüler:
  • weitere Bezüge:
    • Arrhenius, S. (1859-1927)
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Quellen

Literatur

  • Barkan, Diana Kormos: Walther Nernst and the transition to modern physical science, Cambridge 1999.
  • Bartel, Hans-Georg: Walter Nernst, Leipzig 1989.
  • Bugge, Günther: Walter Nernst. Zum 50. Geburtstag am 25. Juni [1914]. Reclams Universum-Jahrbuch 1914, Nr. 23, S. 257-259
  • Haberditzl, Werner: Walther Nernst. In: Gerhard Harig (Hg.). Von Adam Ries bis Max Planck. 25 große deutsche Mathematiker und Naturwissenschaftler, Leipzig 1962, S. 118-122
  • Wilhelm Ostwald und Walther Nernst in ihren Briefen sowie in denen einiger Zeitgenossen, Berlin, Verl. für Wiss.- und Regionalgeschichte Engel, 1996.
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Nernst, Walther Hermann
Nernst, Walther Hermann (1864-1941)
       
   
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Diese Seite wurde erstellt am 29.06.2007